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Pfarrei St. Elisabeth Blaibach
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Pater Rockose Kolenchery feiert seinen 60. Geburtstag

03. 09. 2019

Pater Rockose Kolenchery feierte heute seinen 60. Geburtstag

 

Indischer Geistlicher vertritt wieder Pfarrer Augustin Sperl während seines Urlaubs in der Seelsorgeeinheit Miltach / Blaibach – die Missionsarbeit ist dem indischen Geistlichen stets ein ganz großes Anliegen

 

Der heutige Dienstag ist für den indischen Geistlichen, der nun schon seit 8 Jahren die Urlaubsvertretung für Pfarrer Sperl macht, ein ganz besonderer Tag. Der stets freundliche und gut gelaunte Geistliche kann seinen 60. Geburtstag in den beiden Regentalgemeinden Miltach und Blaibach feiern. Pater Rockose legt zwar viel mehr Wert darauf, seinen Namenstag am 16. August (Hl. Rochus) zu begehen, jedoch lohnt es sich in diesem Jahr gewiss, auch auf die 6 Lebensjahrzehnte zurück zu blicken. Nun schon wieder gut vier  Wochen ist der indische Pater in der Pfareiengemeinschaft Blaibach / Miltach und vertritt Pfarrer Augustin Sperl während seines Sommerurlaubs. Pater Rockose ist noch bis Anfang nächster Woche im Pfarrhof in Blaibach anzutreffen. Dann wird er für einige Wochen noch in Deutschland bleiben, ehe er Ende September wieder den rund 11stündigen Rückflug in seine indische Heimat antreten wird.

 

Pater Dr. Rockose Kolenchery wurde am 03. September 1959 in Manickamangalam, im Bundesstaat Kerala geboren und wuchs dort zusammen mit 4 Geschwister auf. Seine Eltern legten schon in seiner frühen Kindheit ganz viel Wert auf eine christliche Erziehung und auch auf Bildung (eine Schwester ist im Franziskaner Orden als Lehrerin). Jeden Abend wurde in der Familie der Rosenkranz gebetet, Pater Rockose hat seine Schulzeit mit 15 Jahren beendet und ging dann in das Priesterseminar der Karmelitenbrüder. Schon mit 13 Jahren verspürte er durch eine Inspiration, den Wunsch, Priester zu werden. Während des Studiums, das eine indische Familie mitfinanzierte, trat er mit 25 Jahren in den Karmelitenorden ein und legte das Gelübde der Armut, der Gehorsamkeit und der Ehelosigkeit ab. Nach 3 Jahren Philosophie- und 4 Jahren Theologiestudium wurde Pater Rockose 1989 in seiner Heimatpfarrei „St. Rockose“ Manickamangalam durch Cardinal Antony Padiyara zum Priester geweiht. Danach erweiterte er durch die Hochschulbildung an der Kerala Universitiat mit bester Auszeichnung die Vorbereitung zum Doktorat. Viel Freude hatte der junge Priester in einer Pfarrei, wo er 10 Jahre vielen Menschen den Glauben näherbrachte. Nebenbei lehrte er auch im Priesterseminar und war Direktor der Karmelitischen Buchhandlung in Trivandrum. Wegen der guten und erfolgreichen Arbeit, schickte ihn der Provinzial schließlich nach Belgien zur Doktorarbeit, die Pater Rockose, zur Hälfte selber, durch Urlaubsvertretungen in Deutschland, und mit Hilfe einer evangelischen, deutschen Familie, finanzieren musste. 2005 konnte er die Promotion mit sehr gutem Ergebnis abschließen.

 

Der indische Priester konnte danach sein Wissen als Professor sehr vielen Priesterstudenten in seiner Heimat Indien weitergeben und als Rektor sowie Prior seine Seminaristen auf einem guten Weg vorbereiten. Besonders glücklich ist er über sein 30jähriges Leben und Wirken als Priester, so konnte er schon mehr als 700 Diakone aus verschiedenen Priesterseminaren zur Priesterweihe begleiten. Sein Primizspruch „Der Herr hat zu mir gesagt, du brauchst nicht mehr als meine Gnade“, ist für den Ordensmann noch immer ein gültiger Leitsatz für sein priesterliches Wirken. Sein Unterricht ist bei den Seminaristen sehr beliebt. Durch die Aufenthalte in Deutschland, kann er jedes Jahr viele gute Ideen nach Indien mitbringen. Seine Hobbys sind Bücher lesen, Briefmarken aller Länder sammeln und das Meditieren.

 

„Die „Tankstellen“ für den Priester, das sind vor allem die Eucharistie, das Gebet und das Sakrament der Versöhnung“ sagt Pater Rockose. Da er die Eucharistie sehr verehrt, hat er vor ein paar Jahren an die Klosterkirche in Trivandrum eine Sakramentenkapelle gebaut, wo die Leute den ganzen Tag die Hl. Eucharistie verehren können. Er verehrt auch die Muttergottes vom Berge Karmel sehr und hat dabei schon viel Gnade erfahren. Pater Rockose sagte: „Ich bin sehr glücklich, dass ich den Weg als Bote Gottes und Menschenfischer gewählt habe. Ich freue mich jedes Jahr sehr auf die Urlaubsvertretungen und geniest auch die gute Bayrische Luft und das gute Essen hier.“

 

Nach wie vor hat sich der Pater weiterhin der Aufgabe verschrieben, die Situation der Menschen in seinem Heimatland zu verbessern. Als sehr gelungen, in zweifacher Hinsicht, bezeichnet er einen Spruch, den er vor einigen Jahren an einem Bauzaun auf dem Frankfurter Flughafen sah. Die Werbung einer Fluglinie die da lautet „damit der Himmel offen bleibt, haben wir auf Erden viel zu tun“, könnte die Aufgabe seines priesterlichen Wirkens nicht besser beschreiben. Im Süden des indischen Bundesstaates konnte Pater Rockose zusammen mit seinen Ordensbrüdern vom Karmelitenorden bereits vieles umsetzen. Dazu gehört neben der Schulbildung für die Kinder die Linderung der Notsituation, ohne frischem Trinkwasser auskommen zu müssen. Die bittere Armut der Bevölkerung, die fehlende Infrastruktur (Strom ist Mangelware) und ein Postwesen ist hier gänzlich unbekannt, sowie ein sehr dürftiges Bildungsangebot gerade für die Kinder, bedeuten für ihn und seine Mitbrüder eine richtig harte Aufgabe. Im Umkreis von 80 – 100 km gibt es keine schulische Grundversorgung. In verschiedenen Projekten möchte der Orden der Karmeliten helfen, wo die Not am größten ist. Mit den Spenden, die der Geistliche die letzten Jahre aus Miltach und Blaibach mitbekam, konnte er schon viel bewirken. Für zahlreiche Kinder konnte das Jahresschulgeld bezahlt werden, weitere neue Brunnen konnten gebohrt werden.

Viele weitere Projekte stehen noch an. Weitere Brunnen sollen noch gebohrt werden. Damit auch die Mädchen etwas lernen können, möchten die Klosterbrüder weiteren jungen Frauen einen Nähkurs anbieten. Auch das Projekt „Schulgeld“ soll erfolgreich weitergeführt werden. Die Kinder können nur dann zur Schule gehen, wenn sie Geld für die Schulkleidung und die Bücher haben. „Ja nur mit Bildung bekommt man zu Arbeit.“ so beschreibt es der Geistliche. Ein Kind benötigt je nach Schuljahr 80 bis 150 Euro. „Sehr gerne kann eine Patenschaft für ein spezielles Kind vermittelt werden“. Glücklich ist der Geistliche über die Gründung des Freundeskreises „Charity“, der bereits auf ein Jahr seines Wirkens zurückblicken kann. Mit diesem Verein ist es möglich, die Verbindung nach Indien das ganze Jahr über noch besser aufrecht erhalten zu können und das ermöglicht es, dass auch die finanziellen Spenden geordnet und auf sicherem Wege dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Der gemeinnützige Verein leitet die Zuwendungen 1:1 weiter nach Indien. Eine Mitgliedschaft ist jederzeit möglich und auch Zuwendungen werden über die Kontonummer der Vereinigung (IBAN DE59 7426 0110 0001 9020 40 bei der Raiffeisenbank Straubing) mit ganz großer Freude vom Verein und Pater Rockose angenommen.

Pater Rockose feiert heute Dienstag um 19 Uhr in der Pfarrkirche von Miltach einen Dankgottesdienst aus Anlass seines Geburtstages. Er würde sich sehr freuen, wenn viele Gläubige aus Blaibach und Miltach zur Eucharistiefeier kommen können. Danach wird es zusammen mit den beiden Pfarrgemeinderäten aus Miltach und Blaibach, sowie mit den beiden Kirchenverwaltungen und den zwei Frauenbundvereinen im benachbarten Pfarrheim feiern.

 

Text u. Bild: Christian Röhrl, Miltach

 

Bild zur Meldung: Pater Rockose Kolenchery in Miltach

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