Baubeschreibung der Pfarrkirche St. Elisabeth
Die Pfarrkirche St. Elisabeth scheint ein Bau aus der 2. Hälfte des18. Jh. zu sein. Es ist aber sehr Wahrscheinlich, dass Teile eines früheren Baues benutzt oder dieser im Sinne des Rokoko umgestaltet wurde. Die Kirche mit Turm präsentiert sich als Bau eines einheitlichen Stils. Auf der Westseite der Pfarrkirche, über der Nische, in Welcher bis vor wenigen Jahren die holzgeschnitzte Statue der hl. Elisabeth (de anno ca. 1500) gestanden ist, ist die Jahreszahl MDCCLXXIX (1779) angebracht.
Ob sich diese auf den ganzen Bau oder vielleicht nur auf einen Anbau - darauf deutet die geschweifte Form der Westwand hin - oder auf die damals vorgenommenen Umgestaltungen bezieht, ist letztlich nicht fest- zustellen, da bisher gerade diese Kirchenrechnungen im Pfarrarchiv Blaibach nicht auffindbar sind.
In den „Kunstdenkmälern von Bayern“ wird die Pfarrkirche St. Elisabeth folgendermaßen beschrieben: „Neubau im letzten Drittel des 18. Jh. An der Westwand findet sich die Jahreszahl 1779; 1785 Fertigung der Seitenaltäre und Fassung des Hochaltars. 1787 Turmbau; dem Herrschaftsgericht Runding wird hierfür gelieferter Kalk bezahlt; Joseph Peinkhofer, Maurermeister zu Rheindorf, erhält ,Wegen Abtrag - dan wiederumiger Aufmauerung und Verbuzen des Thurmes* 380 fl.; Georg Obermaier, Zimmermeister in Kötzting, erhält für Fertigung und Eindeckung der neuen Turmkuppel und andere Zimmerarbeiten am Turm 222 fl.
Die Kirche hat einen eingezogenen Chor mit einem quadratischen Joch, das von einer böhmischen Kappe überdeckt ist. An das Joch fügt sich ein sehr flacher, korbbogiger Schluss an. Das Langhaus hat zwei Fens- terachsen, flaches Schalengewölbe mit Stichen über den Fenstern. Die Ostecken sind als schräge ,pilasterbesetzte Nischen für die Seitenaltäre gebildet, die Westecken abgerundet.
Die Fenster, oben und unten gekurvt, stehen in' ausgerundeten Nischen, die von gekuppelten toskanischen Pilastern eingefasst sind. Deren Kämpfer setzt sich als Gesims in die Fensternische fort, die Fensterzwischenwand wird von einem geschweiften Gesimse durchzogen, sodass eine einheitlich durchlaufende Wandgliederung entsteht.
Die Westwand nach außen leicht geschweift. Offene Vorhalle auf toskanischen Säulen. Turm nördlich neben dem Chor: hohes, im Mauerwerk wohl mittelalterliches Untergeschoss, nur von Licht- schlitzen durchbrochen, Obergeschoss mit abgeschrägten Ecken. Kuppel mit Laterne. Die Sakristei liegt östlich vom Turm.
Die Kirche ist ein gutes Beispiel für einen ländlichen Spätrokokobau der Gegend, wenn auch die inneren Raumverhältnisse nicht sonderlich glücklich sind.“ In den Blaibacher Matrikeln und Kirchenrechnungen findet man mehrmals Aufzeichnungen über einen neuen Altar aus dem Jahr 1691. Damit muss es bereits vor 1779 eine Kirche in Blaibach gegeben haben.
Text: Dr. Alfons Rösch, Erlangen (unter Verwendung der Pfarrchronik Blaibach)