Die Kar- und Ostertage festlich gefeiert
Auferstehung - Zukunft der Christen
Nach zwei Jahren der Einschränkung konnte auch die Pfarrei Blaibach das Ostertriduum wieder in gewohnter Form feiern. Besonders die Erstkommunionkinder waren in diese Tage eingebunden.
Am Gründonnerstag dachten die Gläubigen an die Fußwaschung Jesu und sein letztes Abendmahl mit seinen Jüngern. Monsignore Augustin Sperl erinnerte in seiner Predigt daran, dass Jesus mit seinen Jüngern das traditionelle Paschafest feiere, bei dem sich Juden an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten erinnern. Jesus gebe diesem Fest eine neue Bedeutung und werde zum neuen Paschalamm, dass die Menschen von Sünde und Tod befreit. Daran erinnere auch der Brauch ein Osterlamm zu backen und es mit einer Siegesfahne zu schmücken. Die Kommunionkinder durften an diesem Abend ihre Stille Kommunion feiern und zum ersten Mal den Leib Christi empfangen.
Im Anschluss versammelten sich Mitglieder des Frauenbundes und anschließend auch die Marianische Männerkongregation zu Anbetungsstunde vor dem Allerheiligsten.
Am Karfreitagvormittag kamen nach dem Kreuzweg viele Kinder mit ihren Familien zu einem Wortgottesdienst. Mit Hilfe eines Bodenbildes erinnerten sich die Kinder zusammen mit Agnes Müller, Regina Franz und Elisabeth Ziereis an die letzten Tage Jesu in Jerusalem bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Die Andacht wurde musikalisch vom Kinderchor unter der Leitung von Elisabeth Ziereis mitgestaltet.
Am Nachmittag feierte Pater Benjamin vom Franziskanerkloster Neukirchen b. Hl. Blut mit den Gläubigen die Karfreitagsliturgie. Neben der Passionsgeschichte und den großen Fürbitten stand vor allem die Kreuzverehrung im Mittelpunkt, bei dem viele Gläubige wieder Blumen mitgebracht haben. Auch am Karfreitag und Karsamstag waren die Gläubigen eingeladen, im Gebet vor dem Allerheiligsten in der Pfarrkirche zu verweilen.
Am Abend des Karsamstages wurde die Osternacht gefeiert. Zum ersten Mal ohne Einschränkung in der renovierten Kirche, betonte Monsignore Augustin Sperl. Nach der Lichtfeier mit dem Entzünden der Osterkerze und dem festlichen Exsultet folgte die Wortfeier mit den Lesungen und dem festlichen Halleluja, dass dem Osterevangelium voranging. Ostern sei das älteste und wichtigste Fest der Christen, bei dem wir die Mitte unseres Glaubens feiern, so Pfarrer Sperl zu Beginn seiner Predigt. Erschreckend finde er es allerdings, wie viele nicht mehr an diese Mitte glauben, denn ohne den Osterglauben an die Auferstehung Jesu mache der christliche Glaube keinen Sinn. So stellte er die Frage, was wäre, wenn Christus wirklich nicht auferstanden wäre. Ohne Ostern, so der Geistliche weiter, wären Christen Betrogene ohne Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, Karfreitag wäre der Endpunkt und Weihnachten eine reine Gedenkfeier an die Geburt Jesu. Hier griff der Prediger auf die Worte des Apostel Paulus zurück, der schrieb, wenn aber Christus nicht auferweckt wurde, sei der Glaube nutzlos und wir Christen erbärmlicher dran. Denn alles entscheide sich an Ostern, so der Monsignore, denn Ostern sage uns, das Kreuz ist nicht der letzte Akt, der Tod nicht das Ende, sondern seine Auferstehung ist unsere Zukunft. Die musikalische Gestaltung der Osternacht übernahmen die Kantoren Simon Meier und Ludwig Baumgartner mit Andreas Müller an der Orgel. Am Ende des Gottesdienstes segnete Pfarrer Sperl die mitgebrachten Osterspeisen sowie besonders auch die selbstgebastelten Osterkerzen der Kommunionkinder.
Am Ostersonntag feierten Pfarrvikar Matthias Tang und Diakon Martin Peintinger das Fest der Auferstehung. Dabei erinnerte der Pfarrvikar zu Beginn Gottesdienstes, dass es an Ostern um Tod und Leben gehe. Am Fest aller Feste sei Unglaubliches geschehen: das Grab ist leer. Ein Toter lebt, die Nacht ist verschwunden, der Tod ist überwunden – Christus ist auferstanden. Diakon Martin Peintinger setzte an den Anfang seiner Predigt eine kurze Zusammenfassung des Filmes „Welt in Finsternis“, in dem ein Archäologe die Welt betrügt, indem er eine als Jesus präparierte Leiche in ein Grab legt und somit beweisen will, dass Jesus zwar gelebt hat und gekreuzigt wurde, aber nicht auferstanden sei. Im Film werden die Folgen einer solchen Erkenntnis gezeigt, in dem alles Christliche verschwinde und Kälte und Traurigkeit einziehe. Hier werde deutliche, so der Prediger, an der Auferstehung Jesu entscheide sich unser Glaube, denn Ostern verdanken wir alles. Ostern zeige, das letzte Wort habe die Liebe Gottes zu den Menschen, denn durch Jesu Sieg über den Tod werde denen neues Leben geschenkt, die daran glauben können. Am Ende des Gottesdienstes wurden die Osterspeisen gesegnet und für alle Kinder gab es ein Osterei. Der Diakon pflegte die Tradition des Osterlachens und schloss den Gottesdienst mit einem Witz.
Text u. Bilder: Alexander Ziereis, Blaibach
weitere Bilder: Ingrid Hamberger, Blaibach
Bild zur Meldung: Osternacht 2022 Blaibach
Fotoserien
Kar- und Ostertage 2022 (20. 04. 2022)
Bilder vom Palmsonntag, den Kartagen und den Osterfesttagen des Jahres 2022 in unserer Pfarrgemeinde "St. Elisabeth" Blaibach