Kar- und Ostertage festlich begangen

Der österliche Glaube will und muss wachsen

Mit feierlichen Gottesdiensten feierten die Gläubigen in unserer Pfarrei "St. Elisabeth" das Osterfest, das höchste Fest der katholischen Kirche.

Am Gründonnerstag ging Monsignore Augustin Sperl in seiner Predigt darauf an, woher der Name dieses Tages entstamme. So glauben manche vom Essen grüner Frühlingsspeisen, andere bringen damit das Althochdeutsche Wort „greinen“ in Verbindung, dass so viel bedeutet wie „weinen“. Früher weinte der Sünder aus Reue, da er Gottes Barmherzigkeit erfuhr. Damals, so Sperl, wurden Sünder am Gründonnerstag wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen, auch durften sie wieder die Kommunion empfangen. Heute denkt die Kirche an das letzte Abendmahl Jesu, an die Geburtsstunde der Eucharistie und des Priestertums. Eine besondere Erinnerung an diesen Tag werden die diesjährigen Kommunionkinder haben, die in der Stillen Kommunion erstmals den Leib Christi empfangen durften. Der Gottesdienst wurde vom Chor Vinamus musikalisch mitgestaltet. Nach der Messe fanden sich Mitglieder des Frauenbundes und der Männerkongregation in der Fatimakapelle zur Anbetung des Allerheiligsten ein. Am Karfreitagvormittag waren besonders Kinder mit ihren Familien zur Kreuzwegandacht in der Pfarrkirche eingeladen. Das Kindergottesdienstteam erinnerte dabei mit Bildern und Symbolen an die letzten Tage und Stunden Jesu. Der Kinderchor unter der Leitung von Elisabeth Ziereis übernahm die musikalische Gestaltung. Am Nachmittag versammelten sich die Gläubigen zur Karfreitagsliturgie, bei der besonders die Leidensgeschichte Jesu im Mittelpunkt stand. Mittlerweile eine schöne Tradition ist es geworden, dass zur Kreuzverehrung Blumen mitgebracht werden, aus denen der Osterschmuck für die Pfarrkirche gefertigt wird.

Am Abend des Karsamstages durfte die Pfarrei Blaibach die feierliche Osternacht begehen, die wiederum von Kantoren und dem Chor Vinamus musikalisch gestaltet wurde. Monsignore Augustin Sperl entzündete zu Beginn die Osterkerze am Osterfeuer und zog damit, begleitet von den Ministranten, in die dunkle Pfarrkirche ein. Nach den Exsultet und den Lesungen aus dem Alten Testament erklangen beim Gloria erstmal seit Gründonnerstag wieder Orgel und Glocken. In seiner Predigt ging der Priester auf das Evangelium ein, welches schildert, wie die Jünger Jesu mit dieser unglaublichen Botschaft umgingen. Heute seien die Gläubigen gekommen um Ostern zu feiern, um uralte Texte zu hören und schöne Osterlieder zu singen. Man bekräftige damit den Glauben an die Auferstehung. Dieser österliche Glaube wolle und müsse wachsen, so Sperl. Ostern gebe eine Antwort auf die größte Menschheitsfrage, die seit Jahrtausenden den Menschen beschäftige: Was kommt nach dem Tod? Der Auferstandene gebe nicht die Antwort, er sei die Antwort: „Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, wird in Ewigkeit leben“, und darauf komme es an, so der Prediger.

Den Festgottesdienst am Ostertag feierte Pfarrvikar Matthias Tang zusammen mit Diakon Martin Peintinger, der in die Mitte seiner Predigt ein ausgeblasenes Ei stellte. Dieses Ei verglich der Diakon mit dem leeren Grab. Das leere Ei zeige, dass es mehr gebe, denn in einem Ei könne neues Leben heranwachsen. Für das Küken sei das Ei alles was es gibt, je größer es wird, umso enger werde es und das Küken spüre seine Grenzen. Mit dem Leben sei es ähnlich, so Peintinger weiter. Der Lebensraum sei begrenzt vom Tod. Doch das Ei zeige noch etwas Anderes: Der Tod sei nur eine Schale, die von weiterem Lebensraum beenge. Der Tod sei vom Leben umgeben und das feiere man an Ostern. Jesus habe diese Schale zerbrochen. So laute die Botschaft für Ostern, dass der Tod nicht das Ende sei, sondern das Zerbrechen einer Schale, so der Diakon. Die Grenze sei nun offen, denn Christus ist auferstanden zu neuem Leben. Am Ende des Gottesdienstes erzählte Martin Peintinger nach altem Brauch noch einen Osterwitz und wie schon nach der Osternacht gab es für die Kinder ein Osterei und kleine Süßigkeiten. Bei allen Gottesdiensten richteten die Zelebranten ihren Dank an die vielen Helfer rund um die Osterfeierlichkeiten.

Text u. Bilder: Alexander Ziereis, Blaibach