Pfarrpatrozinium festlich begangen
Elisabeth – die Heilige mit der Schürze
Blaibach feiert seine Kirchenpatronin
Die Fahnen vor der Blaibacher Pfarrkirche wehten am Sonntagmorgen im Wind, beim Einzug brauchte es in diesem Jahr Regenschirme, als es zum Festgottesdienst zu Ehren der Kirchenpatronin, der Hl. Elisabeth von Thüringen, ging.
Monsignore Augustin Sperl begrüßte am Kirta die zur Ehre der Pfarrpatronin und zum Weihetag des Gotteshauses erschienenen Gläubigen, zudem Bürgermeisterin Monika Bergmann mit ihren Gemeinderäten, die zahlreichen Vereinsvertreter und Kinder. Elisabeth stamme aus dem Hebräischen und heiße übersetzt „Gott ist Fülle“, was man auch als Leitwort über das Leben der Blaibacher Pfarrpatronin schreiben könne, so der Priester.
In seiner Predigt blickte er auf das Leben der Heiligen zurück und ging auch auf das Rosenwunder, welches im großen Deckengemälde der Blaibacher Pfarrkirche abgebildet ist, ein. Der Legende nach ging Elisabeth von der Wartburg nach Eisenach, um den Armen in ihrer Schürze verstecktes Brot zu bringen, was ihr eigentlich untersagt war. Als sie ihr Mann aufhält und in die Schürze blicken will, ist diese voller Rosen. Die Schürze, so der Prediger, sei heutzutage wenig geschätzt, sie gelte als Symbol für Hausfrauen, Bedienstete und niedrige Menschen. Doch man solle nicht vergessen, dass die Schürze im neuen Testament zu Ehren komme, als Jesus sich ein Leinentuch, somit eine Schürze, umbindet und seinen Jüngern die Füße wäscht. Die Schürze werde heute mitunter fast stigmatisiert, so Sperl. Man spreche von einer Dienstleistungsgesellschaft, aber wirklich dienen wollen nur wenige. Dabei komme man um den Dienst vieler nicht herum, seien es Busfahrer, Feuerwehren, Rettungssanitäter aber auch Ehrenamtliche, der Dienst eines Bürgermeisters und eines Pfarrers. Schon gar nicht könne man sich den Dienst von Ärzten und Krankenschwester wegdenken, so der Geistliche. Es gelte nach wie vor die Nähe eines Menschen kann heilen, sein Fernbleiben und schweigen jedoch könne kränken. Noch heute könne man von Elisabeth lernen, persönliche Leiderfahrungen müssen nicht nur negativ sein, sie können dazu beitragen, sensibler für Andere zu werden, herzlich im Umgang, aufrichtig im Mitgefühl, so Sperl.
Am Ende des Gottesdienstes ergriff Oberministrant Matthias Kerner kurz das Wort und dankte Gemeindereferent Franz Strigl für mittlerweile 20 Jahre Dienst in Blaibach, verbunden mit einem Präsent der Ministranten, ehe wiederum aufgrund regnerischer Witterung der kurze Weg ins Pfarrheim gewählt wurde, wo sich zahlreiche Vereinsvertreter und Gläubige zusammen nach dem Motto „Zuerst die Mess´, dann die Mass“ zum Mittagessen niederließen und sich auch größtenteils noch Kaffee und Kuchen schmecken ließen. Beim gemeinsamen Gespräch schwelgten so manche noch in Erinnerungen, als das Kirta-Zammtragen noch gelebt wurde und auch Verkaufsstände am Dorfplatz standen. Diese Traditionen sind in Blaibach leider schon seit vielen Jahren gänzlich ausgestorben.
Text u. Bilder: Alexander Ziereis, Blaibach
Bild zur Meldung: Pfarrpatrozinium Blaibach 2023