40 Jahre Pfarrer Augustin Sperl in Blaibach
Blaibach feiert Pfarrer Sperl
Seltenes Ereignis: 40-jähriges Ortsjubiläum
Am 1. Februar 1984 wurde Pfarrer Augustin Sperl die Pfarrei Blaibach übertragen, seitdem lenkt er die Geschicke der Pfarrgemeinde.
Nachdem weltliche und kirchliche Vereine angeführt vom Spielmannszug in die Pfarrkirche eingezogen waren, sagte Monsignore Sperl zu Beginn des Festgottesdienstes am Sonntag, der vom Chor Vinamus musikalisch gestaltet wurde, dass er heute gemeinsam mit den Anwesenden vor Gott stehe, um Dank zu sagen für das, was er seit 40 Jahren sein darf – Pfarrer, Seelsorger und Priester von Blaibach. Er könne sich noch gut an den 2. Februar 1984 erinnern, so der Jubilar weiter. Es sei ein Mittwoch gewesen, als er am Nachmittag den ersten Gottesdienst in seiner neuen Pfarrei feiern durfte. Damals waren sehr viele Gläubige und darunter besonders viele Kinder anwesend. Vieles habe sich in diesen vier Jahrzehnten ereignet – Schönes, Gutes aber auch manches Schwere.
Auf Wunsch des Jubilars hielt Diakon Martin Peintinger die Predigt und blickte dabei unter anderem auf die Situation der Kirche Anfang der 80er Jahre zurück. Im Vergleich zur aktuellen Zeit zeige sich, dass die Kirche heute nun vor riesigen Herausforderungen stehe. Mit Blick auf die schwindenden Zahlen müsse die Kirche der Zukunft, so der Diakon, den Mut haben, neue Wege zu gehen und gemeinsam mutig nach vorne zu blicken. Pfarrer Sperl habe in den 40 Jahren seines Wirkens alles ihm Mögliche getan, den ihm anvertrauten Menschen eine geistliche Heimat zu bieten, so der Prediger. Dabei erinnerte er daran, dass Sperl nicht nur Pfarrer von Blaibach war, sondern nach und nach weitere Pfarreien hinzukamen und er auch 20 Jahre das Amt des Dekans ausgeübt habe. Heute, so Martin Peintinger, feiere man Pfarrer Sperl, aber morgen müsse man sich selbst feiern und sich freuen, dass man zur Kirche Jesu Christi gehöre.
Am Ende des Gottesdienstes blickte Kirchenpfleger Albert Seiderer zurück auf das Wirken des Jubilars, in der Pfarrer Sperl nicht nur Seelsorger, sondern auch fester Bestandteil der Gemeinde, Brückenbauer und Bauherr war. Als symbolisches Geschenk überreichte er ihm eine mit Motiven der Pfarrkirche bedruckte Tasse. Pfarrgemeinderatssprecherin Waltraud Oberberger dankte ebenfalls für den Einsatz für die Pfarrgemeinde und überreichte einen Blumenstrauß. Man wisse nicht, wie es weitergehen werde, aber man wisse, dass es Veränderung geben wird. Die Oberministranten Andreas Aschenbrenner, Sophia Dattler und Nina Christl dankten Pfarrer Sperl im Namen aller Ministranten für die stets gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren und erinnerten an viele Freizeitaktivitäten, die von der Pfarrei finanziell unterstützt worden waren. Bürgermeisterin Monika Bergmann sagte, dass so ein Jubiläum nicht nur ein persönlicher Meilenstein sei, sondern ein besonderes Ereignis für die Gemeinde. Sie erinnerte neben der Sanierung der Pfarrkirche auch nochmals an den Einsatz von Pfarrer Sperl als Vermittler beim Bau des Konzerthauses, der die Gemeinde damals fast gespaltet hätte. Als Dank für den Einsatz in und um die Heimat überreichte sie Pfarrer Sperl ein Tagebuch, denn „das Leben sei ein Buch, bei dem jede Seite neu geschrieben werden müsse“. Vielleicht, so Bergmann, schreibt der Jubilar ein eigenes Buch mit einem Teil der vergangenen 40 Jahre sowie vielen schönen Momente in der Zukunft.
Evi Graßl sprach im Namen der Ortsvereine und sagte, dass es für Blaibach ein großes Glück sei, einen „Pfarrer der Vereine“ haben zu dürfen. Sie überreichte Pfarrer Sperl vier symbolische Rosen: Eine rote Rose zum Dank für die Wertschätzung, eine weiße Rose für die Treue zu den Vereinen, eine gelbe Rose für die vielen Gottesdienste mit und für die Vereine und eine grüne Rose für die Hoffnung, dass in den 40 Jahren, wo Sperl nun hier ist, die schönen Erlebnisse den traurigen überwiegen.
Pfarrer Sperl zeigte sich sehr geehrt und sagte Dank für all die Jahrzehnte großer Wertschätzung in der Gemeinde. Die stete Unterstützung der Gläubigen in den unterschiedlichsten Belangen habe ihn immer sehr gefreut.
Nach dem eucharistischen Segen folgte ein Zug ins Pfarrheim zum gemeinsamen Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen, der Chor Milbach und später auch die Kinder des Kinderhauses „Sonnenschein“ lockerte den Nachmittag mit mehreren Liedbeiträgen auf.
Text: Alexander Ziereis, Blaibach
Bilder: Alexander Ziereis u. Ingrid Hamberger, Blaibach
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