Pfarrgemeinde verabschiedet Monsignore Pfarrer Augustin Sperl
Pfarrei Blaibach verabschiedet seinen langjährigen Pfarrer
Pfarrei, Gemeinde und Vereine sagten Dank
„Eine Ära geht zu Ende“ hieß es bei den Dankesreden zum Abschied des Blaibacher Ortsgeistlichen Pfarrer i.R. Monsignore BGR Augustin Sperl, der über 40 Jahre Seelsorger in der Pfarrei St. Elisabeth war.
In seiner Begrüßung brachte Pfarrer Sperl seine Freude über die vielen Gottesdienstbesucher zum Ausdruck, die gemeinsam mit ihm in diesem Gottesdienst Dank sagen, für die Jahrzehnte als Pfarrer von Blaibach. Sein besonderer Gruß galt Bürgermeisterin Monika Bergmann und dem Gemeinderat, den Vertretern der Ortsvereine sowie den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung. Weiter begrüßte er Gemeindereferent Franz Strigl, seinen Kurskollegen Pfarrer i.R. Msgr. Georg Englmeier, Pfarrvikar Matthias Tang und seinen Nachfolger Pater Joseph Santhappan.
Pfarrgemeinderatssprecherin Waltraud Oberberger oblag es anschließend, den neuen Ortspriester Pater Joseph offiziell zu begrüßen und machte sehr deutlich, wie froh man sei, dass Blaibach wieder einen neuen Pfarrer bekommen habe. Die Pfarrgemeinde freue sich auf eine gute Zusammenarbeit und ein aktives Gemeindeleben.
In seiner Predigt blickte Monsignore Sperl dankbar auf seine Vita zurück, in der er glaube, Gottes Spuren und Handschrift zu erkennen. Da sein Vater bereits früh verstarb, waren eigentlich keine finanziellen Mittel da, um studieren zu können. Es gab jedoch gute Menschen, so Sperl, die zum rechten Zeitpunkt das Herz und den Geldbeutel öffneten, und so seine Ausbildung ermöglichten. Nach der Priesterweihe wurde der junge Geistliche Kaplan in der Stadtpfarrei Maria Himmelfahrt in Deggendorf, bereits nach eineinhalb Jahren wurde er nach Furth im Wald versetzt. Nach dem überraschenden Tod des ehemaligen Blaibacher Pfarrers Ferdinand Köstler hatte er sich auf diese vakante Pfarrei beworben. Der damalige Generalvikar hielt Augustin Sperl ursprünglich für viel zu jung, um bereits Pfarrer zu werden. Einmal mehr habe er damals erfahren dürfen, so Pfarrer Sperl, „der Mensch denkt und Gott lenkt“. Denn schließlich wurde ihm im Februar 1984 die Pfarrei Blaibach St. Elisabeth verliehen. Im Juni 1996 haben die Mitbrüder des Dekanates Kötzting ihn schließlich zu ihrem Dekan gewählt, ein Posten, der viel Arbeit und Verantwortung mit sich brachte, aber auch eine mögliche Versetzung verhinderte. Vor 23 Jahren kam auf Grund von Reformen die seelsorgliche Betreuung der Pfarrei Miltach St. Martin zu seinen Aufgaben dazu. In den vielen Jahren seines Wirkens durfte er auch immer wieder als Vermittler tätig sein, wie etwa im Jahr 2013 beim Bau des Konzerthauses in Blaibach. Dankbar sei er auch, so der neue Ruhestandspfarrer, für die vielen treuen und guten Mitarbeiter in den verschiedenen Gremien, von denen er einige namentlich benannte. Große Freude bereite ihm auch die Tatsache, dass sich mit Pater Joseph ein neuer Pfarrer gefunden habe, dem er nun abschließend die große Pfarreiengemeinschaft Blaibach – Harrling/Zandt/Altrandsberg - Miltach ans Herz legen möchte. In den Fürbitten dankten verschiedene Vertreter aus Vereinen und Gremien für die Arbeit von Pfarrer Sperl und erbaten Gottes Segen für ihn und seinen Nachfolger.
Worte des Dankes
Am Ende des Gottesdienstes war es Kirchenpfleger Albert Seiderer, der Monsignore Sperl für die lange Zeit, in der er Menschen begleitet und inspiriert habe, seinen Dank aussprach. Aus Sicht der Kirchenverwaltung habe der scheidende Pfarrer alle Aufgaben gemeistert, viele Ziele erreicht und Kosten eingehalten. Mit der Renovierung des Pfarrhofes vor 40 Jahren habe alles begonnen, nun nach 40 Jahren habe der Geistliche noch die Renovierung für seinen Nachfolger auf den Weg gebracht. Dazwischen gab es viele Projekte zu bewältigen, darunter der Neubau des Pfarrheimes oder die Renovierung der Kirche.
PGR-Sprecherin Waltraud Oberberger erinnerte, dass Pfarrer Sperl mehr als ein halbes Leben in Blaibach verbracht habe und unzählige Taufen, Hochzeiten, Vereinsjubiläen, aber auch traurige Anlässe mit den Gläubigen gefeiert. In dieser Zeit habe er sich in den Dienst der Kirche und in den Dienst der Blaibacher gestellt.
Bürgermeisterin Monika Bergmann sprach von einem Tag des Abschieds und des Neuanfangs. Es gehe jetzt eine Ära zu Ende, denn 40 Jahre sei eine lange Zeit, in der Sperl viele Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet habe, von der Taufe bis zum Lebensende. Dafür gebühre ihm großer Dank. Als Ehrenbürger der Gemeinde bleibt er aber weiter erhalten. Für den wohlverdienten Ruhestand wünschte das Gemeindeoberhaupt von Herzen alles Gute, Gesundheit, Glück und dass er die Blaibacher nicht vergesse. Pater Joseph hieß die Bürgermeisterin herzlich willkommen und wünschte ihm für die anstehende Arbeit viel Kraft.
Im Namen der Vereine dankte Evi Graßl zusammen mit Franz Titz für die unzähligen Gottesdienste, Vereinsjubiläen und Geburtstage, die Pfarrer Augustin Sperl mit den Blaibachern gefeiert hat und stellte dabei sein großes Talent, als Prediger immer die richtigen Worte zu finden, heraus. Mit einem irischen Segenswunsch begrüßte sie den neuen Pfarrer und freue sich auf ein gutes Miteinander.
Oberministrant Andreas Aschenbrenner sprach von einem emotionalen Moment. In den vergangenen vier Jahrzehnten haben die Ministranten unzählige Gottesdienste voller Leben und Bedeutung mit Pfarrer Sperl gemeinsam gestaltet. Auch an Pater Joseph richtete der Oberministrant das Wort. Die Blaibacher Minis freuen sich darauf, ihren neuen Pfarrer kennenzulernen und gemeinsam mit ihm Gottesdienste zu feiern.
Gekommen, um zu dienen
Mit einigen Worten stellte sich schließlich Pater Joseph Santhappan vor und sagte, dass er nicht gekommen sei, um dienen zu lassen, sondern um zu dienen. Dankbar zeigte er sich für die schöne Aufnahme in der Pfarrei. Bis Ende August war er ein Bayer, seit 3. September ist er ein Waidler und ganz besonders freue er sich, jetzt ein Blaibacher zu sein. Bei seiner ersten Begegnung mit Pfarrer Sperl habe Pater Joseph sofort gespürt, dass Sperl ein außergewöhnlicher Priester und Mensch sei. Pater Joseph dankte seinem Vorgänger für die geleistete Arbeit, doch auch im Ruhestand sei Monsignore Sperl weiterhin berufen, das Evangelium zu predigen. In Blaibach, „wo sein Wirken Spuren hinterlassen habe, die sichtbar und spürbar seien“, sei Pfarrer Sperl immer willkommen, so der Pater.
Vor dem Segen des Abschieds- und Dankgottesdienstes, den der Chor Vinamus musikalisch gestaltet hatte, dankte Monsignore Sperl allen, die sich in seiner Zeit als Priester für die Pfarrei eingesetzt haben und allen, die zu diesem Gottesdienst gekommen waren. Ein besonderer Dank galt auch dem Spielmannszug, der wie schon zu Beginn seiner Amtszeit in Blaibach auch heute wieder gespielt hat. Dank galt auch allen Frauen, die vom Eingang der Kirche bis zum Altar Blumenteppiche gelegt haben, sowie Markus Aschenbrenner und seinem Team, der die Bewirtung beim anschließenden Pfarrfest übernommen hatte.
Zahlreiche Bilder zur Verabschiedung finden sie in unserer Bildergalerie:
<Verabschiedung Monsignore Sperl>
Text u. Bilder: Alexander Ziereis, Blaibach
Bild zur Meldung: : Großer Abschied in Blaibach: Monsignore Augustin Sperl mit seinen Mitbrüdern und den Rednern